Wir sind alle tief bestürzt über den Tod einer ganz wunderbaren missio-Projektpartnerin von den Philippinen: Im Mai 2019 ist die Menschenrechtlerin Schwester Crescencia "Cres" Lucero im Alter von 77 Jahren gestorben. Sie war gerade auf einem Kongress in Indonesien unterwegs, als sie einen Schlaganfall erlitt.
Wir haben Sister Cres noch 2017 in Manila getroffen. Als Vorsitzende der katholischen Menschenrechtsorganisation „Task Force Detainees of the Philippines“ (TFDP) kämpfte sie mit rund 200 Mitgliedern für die Einhaltung der Menschenrechte in ihrer Heimat. Seit dem Amtsantritt von Rodrigo Duterte im Jahr 2016 setzte sie sich gegen den blutigen und grausamen Anti-Drogen-Krieges des Präsidenten ein: Tausende Verdächtige wurden ermordet, unzählige in Gefängnisse gesteckt – ohne Beweise, ohne fairen Prozess.
"Das hier ist kein Krieg gegen die Drogen, es ist ein Krieg gegen die Armen", hatte Schwester Cres die Lage auf den Philippinen für uns zusammengefasst. "Was auf den Philippinen vor den Augen der Weltöffentlichkeit geschieht, ist sinnloses Töten ohne Recht und Gesetz. Die Polizei fälscht einfach Beweise, um die Morde zu rechtfertigen. Sie legen den Toten eine Pistole in die Hand oder stecken ihnen Päckchen mit Drogen in die Hosentasche. Es ist widerwärtig."
Mit Crescencia Lucero haben wir alle eine mutige und unerschrockene Kämpferin für die Rechte der Menschen auf den Philippinen verloren. Sister Cres, wir werden Dich nie vergessen!
Wenn Ihr mehr über Sister Cres‘ Engagement und den Einsatz der anderen vielen anderen Menschenrechtler auf den Philippinen erfahren wollt, empfehlen wir Euch die Reportage „Der Präsident kennt kein Erbarmen“ aus dem missio magazin.
Text: Antje Pöhner; Fotos: Friedrich Stark