Lernen in Zeiten von Corona, das geht – mit engagierten Schülerinnen und Schülern und einem durchdachten Konzept. Die Bildungsinitiative "Jesuit Worldwide Learning" (JWL) bringt mithilfe von E-Learning-Programmen Hochschulbildung in 17 Länder in Afrika, Asien und Südamerika und erreicht damit die Ränder der Gesellschaft. Das Konzept funktioniert auch zu Corona-Zeiten, wie der geschäftsführende Präsident Peter Balleis im Interview mit dem in München erscheinenden missio magazin berichtet.
"An den Downloads haben wir bemerkt, dass mehr Stoff angefragt wurde als sonst. Viele haben die Lockdowns genutzt, um weiterzukommen." Die Studierenden beschreibt er als sehr motiviert: "Sie haben große Ziele. Sie wollen aus ihrer Situation herauskommen. Manche möchten ihr Land verändern. Solche Menschen lassen sich nicht aufhalten."
Pilotprojekt in kenianischem Flüchtlingslager
"Jesuit Worldwide Learning" (JWL) startete vor zehn Jahren als Pilotprojekt in einem kenianischen Flüchtlingslager. Seitdem fördert die Bildungsinitiative mit Sitz in Genf unter dem Slogan "Miteinander lernen, um die Welt zu verändern" die Hochschulbildung in Armenvierteln, abgelegenen Regionen und Flüchtlingscamps. Ausbildungspartner sind Universitäten und Hochschulen der Jesuiten in der ganzen Welt. Ziel sei es, den Studierenden hochwertige und anerkannte Abschlüsse zu bieten. "Weltweit sind mehr als 70 Millionen Menschen auf der Flucht. Nicht einmal ein Prozent dieser Geflüchteten und Vertriebenen hat Zugang zu höherwertiger Bildung", sagt Peter Balleis.
missio München fördert unter anderem die Produktion von Online-Kursen in der Zentrale des "Jesuit Worldwide Learning" in Genf, sowie dreijährige Englischkurse für jesidische Flüchtlinge vor Ort im Nordirak. Peter Balleis bekam im vergangenen Jahr auch Anfragen von Lehrern aus Deutschland, die E-Learning-Programme für den digitalen Unterricht nutzen wollten. Die Bildungsinitiative JWL organisierte dazu ein Webinar. "Es ist ein Trugschluss, dass man nur die Technik benötige", mahnt Balleis jedoch. Wichtig sei es, digitale Module mit persönlichem Austausch sinnvoll zu kombinieren.
Das vollständige Interview mit Peter Balleis findet Ihr im missio magazin 2/2021 oder HIER als Download: