Ein 13-jähriges Mädchen, das sich auf der Straße als Prostituierte anbietet. Das hat Katharina Holdenried während ihrer Reise auf die Philippinen besonders schockiert. "Es ist erschreckend, dass das für viele Mädchen auf den Philippinen die einzige Möglichkeit ist, zu überleben", sagt uns die 22-Jährige nach ihrer Rückkehr.
Katharina hat im Februar 2019 an einer missio-Stifterreise auf die Philippinen teilgenommen. Sie lernte das Mädchen während einer Nachttour durch die Armenviertel der Stadt Cebu kennen.Es war eines der vielen Schicksale, auf die die Reisegruppe um missio-Präsident MonsignoreWolfgang Huber getroffen ist. Während des zehntägigen Aufenthalts besuchten die acht Teilnehmer gleich mehrere Förderprojekte: Sie trafen Familien, die aus Armut auf Friedhöfen leben müssen. Sie lernten Kinder mit geistiger und körperlicher Behinderung kennen, die ohne Unterstützung kaum eine Chance auf ein würdevolles Leben hätten. Und sie sahen, wie unzählige Menschen für ein paar Cent am Tag auf einem riesigen, stinkenden Müllberg arbeiten.
Das Programm der Reiseteilnehmer war intensiv: Sie hatten lange Tage, waren mit viel Leid konfrontiert, haben aber auch viel Freude erlebt. "Es ist schön, wenn man vor Ort sieht, was Hilfe bewirken kann und es ist toll, die Verbindungen zu den Menschen zu pflegen", sagt Katharina Holdenried. Für sie war es das zweite Mal auf dem Inselstaat. Im vergangenen Jahr hat sie schon einmal zehn Wochen in einem missio-Projekt verbracht, in dem straffällig gewordenen Jugendlichen und Opfern sexueller Gewalt geholfen wird.
Jetzt hat sie noch einmal mehr über die Philippinen erfahren: "Einmal haben wir überlegt, was das eigentlich für eine Reise ist, die wir hier machen", sagt sie. "Wir sind dann zu dem Schluss gekommen: Es war eine Menschenreise."
Text: Antje Pöhner, Fotos: Privat